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Die Tiere Afrikas

Auf diesen Seiten unternehme ich den Versuch, die vielen Tiere, die wir in Afrika gesehen und fotografiert haben, strukturiert darzustellen und unsere Fotos auch mit den entsprechenden Informationen zum jeweiligen Tier zu versehen.

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Klasse: Säugetiere / Mammalia
Ordnung: Raubtiere / Carnivora
Überfamilie: Katzenartige / Feloidea
Familie: Katzen / Felidae
Unterfamilie: Großkatzen / Pantherinae
Gattung: Panthera

Art: Löwe / Panthera leo

Englisch:

  Lion

Swahili:

  Simba

Die Kopf-Rumpf-Länge von Löwen beträgt zwischen 1,45 und 2 Metern und ihr Gewicht liegt zwischen 120 und 200 Kilogramm, wobei die Männchen bedeutend größer und fast doppelt so schwer sind wie die Weibchen. Löwen sind die einzigen Katzen, die in Rudeln leben. Eine Familie besteht, abhängig von der Größe des Reviers und der Anzahl der Beutetiere, meist aus einem bis drei, manchmal jedoch auch bis zu sieben erwachsenen Männchen und bis zu 15 miteinander verwandten Weibchen und ihren Jungen.

Ihr kurzes, graugelbes bis rötlichgelbes Fell weist vor allem bei Jungtieren runde braune Flecken auf, die mit zunehmendem Alter immer mehr verblassen. Löwen haben große, breite Köpfe, ihre Schnauze ist mittellang, die Ohren kurz und rund und am Ende des 85 bis 100 cm langen Schwanzes tragen sie eine schwarze Haarquaste. Die Farbtöne ihrer großen Augen reichen je nach Alter von Gold bis Braun. Ausgewachsene Männchen haben außerdem eine prächtige Mähne, die etwa mit zwei Jahren zu wachsen beginnt und erst im Alter von etwa fünf Jahren voll ausgebildet ist. Sie kann verschiedene Färbungen von blassgelben über rotbraune bis zu schwarzen Farbtönen annehmen und mehr als 20 cm lang werden. Diese Haarpracht schützt das Tier vor Verletzungen durch Prankenhiebe, die sein Gegner während der Revierkämpfe gegen Kopf und Hals führt.

Das Revier eines Löwenrudels umfasst 20 bis 400 Quadratkilometer. Seine Grenzen werden mit Kot und Urin markiert. Auch weithin hörbares Gebrüll demonstriert den Anspruch der Revierinhaber. Junge Männchen bleiben bis zur Geschlechtsreife etwa zwei bis drei Jahre im Rudel, dann werden sie vertrieben und streifen mitunter jahrelang in Junggesellengruppen umher. Die Männchen legen in dieser Zeit sehr große Strecken zurück, respektieren keine Reviergrenzen, gründen aber auch keine eigenen Reviere.

Einzelne Männchen haben oft keinen Erfolg bei der Jagd und ernähren sich vorwiegend von Aas. Findet ein Nomade ein Rudel mit einem alten oder schwachen Männchen an der Spitze, so greift er den Rudelführer an. Dies ist aber nicht immer erfolgreich. Solche Rangordnungskämpfe sind in der Regel blutig, und nicht selten können sie tödlich enden. Verliert der alte Rudelführer den Kampf, wird er vertrieben und führt seinerseits ein Leben als Einzelgänger. Der erfolgreiche Neuankömmling tötet häufig die Jungen seines Vorgängers, damit die Weibchen schnell wieder paarungsbereit sind und er eigenen Nachwuchs zeugen kann. Im Gegensatz zu den Männchen verbringen die Weibchen in der Regel ihr gesamtes Leben in dem Rudel, in dem sie geboren wurden.

Auch wenn ein Männchen an der Spitze der Rangordnung steht, kann es sich mit einem Weibchen nur mit dessen Zustimmung paaren. Die Löwin legt sich auf den Bauch und erlaubt damit dem Männchen, sie zu besteigen. Während der nur etwa 30 Sekunden dauernden Kopulation beißt der Kater der Löwin in den Nacken, wodurch diese instinktiv stillhält. Die beiden paaren sich nun alle 15 bis 20 Minuten, zirka 40 bis 50 Mal am Tag, bis die Paarungsbereitschaft der Löwin nach etwa fünf Tagen beendet ist.

Nach einer Tragzeit von etwa vier Monaten bringt die Löwin abseits vom Rudel in einem Vesteck bis zu vier blinde, 1,5 Kilogramm schwere und 50 cm große Junge zur Welt. Die ersten sechs bis acht Wochen bleiben diese vesteckt und werden nur von der Mutter gesäugt. Während die Löwin auf die Jagd geht, sind die Jungen oft lange Zeit allein im Versteck und in großer Gefahr, von Hyänen oder anderen Raubtieren gefunden und getötet zu werden. Daher ändert die Löwin das Versteck auch alle paar Tage und transportiert die Jungen eines nach dem anderen im Maul zum neuen Versteck. Nach maximal 8 Wochen führt die Löwin ihre Jungen zum Rudel, das diese in der Regel problemlos akzeptiert. Die jungen Löwen werden von nun an nicht nur von ihrer Mutter, sondern auch von den anderen Weibchen gesäugt, bis sie im Alter von etwa sechs Monaten entwöhnt werden.

Die Lebensdauer eines Löwen kann vierzehn bis zwanzig Jahre betragen. In der Regel erreichen jedoch nur Weibchen ein solches Alter. Männchen werden meist lange vorher von einem jüngeren Konkurrenten getötet oder vertrieben, finden kein Rudel mehr und verhungern. Häufig werden sie daher nicht älter als sieben bis zwölf Jahre.

Löwen jagen meist bei Dunkelheit oder in den kühlen Morgenstunden. Zu ihren Beutetieren gehören vor allem Antilopen, Gazellen, Gnus, Büffel und Zebras. Die Männchen des Rudels beteiligen sich nur in Ausnahmefällen an der Jagd, zum Beispiel wenn sehr große Beutetiere wie Büffel angegriffen werden. Nach dem Jagderfolg kommt die Rangfolge im Rudel zum Tragen. Das Männchen darf zuerst fressen, es folgen die ranghöchsten Weibchen, zuletzt die Jungen. Am Kadaver kommt es nicht selten zu Rangkämpfen, bei denen sich die Rudelmitglieder blutige Wunden holen.

Oft fressen Löwen auch Aas. Männliche Löwen, die aus einem Rudel vertrieben worden sind, verlegen sich notgedrungen ausschließlich auf solche Nahrung. Sie sind sehr rabiat dabei, andere Raubtiere wie Leoparden oder Geparden von der Beute zu vertreiben. Oft vertreibt der Löwe auch die Tüpfelhyäne von ihrer Beute - und nicht umgekehrt, wie früher angenommen wurde. In einigen Gebieten Ostafrikas geht dies sogar so weit, dass den Hyänen 70 Prozent ihrer Jagdbeute von Löwen abgejagt wird.

Löwen sind anpassungsfähig und kommen in einer Vielzahl von Habitaten vor. Einst viel weiter verbreitet, leben sie heute noch in Savannen, Trockenwäldern und Halbwüsten Afrikas südlich der Sahara. Nördlich der Sahara starb die Art in den 1940er Jahren aus, ebenso wurden die asiatischen Löwenpopulationen während des 20. Jahrhunderts nahezu vollständig vernichtet. Ein kleiner Restbestand hat sich jedoch im Gir-Nationalpark in Gujarat (Indien) gehalten. Aber auch in Afrika sind die Löwen außerhalb der Nationalparks und anderer Schutzgebiete praktisch ausgestorben, weil zwischen den sich immer weiter ausdehnenden menschlichen Ansiedlungen kaum noch ein Lebensraum für ihre Beutetiere und damit auch für sie selbst übrig bleibt.

Ein männlicher Löwe, wohl gerade erst aus seiner Siesta erwacht (Masai Mara National Reserve) Ein männlicher Löwe, wohl gerade erst aus seiner Siesta erwacht (Masai Mara National Reserve) Ein männlicher Löwe, wohl gerade erst aus seiner Siesta erwacht (Masai Mara National Reserve)
Eine junge Löwin im Tsavo East Nationalpark Ein Löwenweibchen im Masai Mara National Reserve Ein Löwenweibchen im Masai Mara National Reserve
Ein Löwenweibchen im Masai Mara National Reserve Ein Löwenweibchen mit drei Jungen im Masai Mara National Reserve Ein Löwenweibchen im Masai Mara National Reserve
Eine Löwin im Masai Mara National Reserve Löwenweibchen mit Jungen (im Masai Mara National Reserve) Löwenfamilie im Masai Mara National Reserve
Löwenfamilie im Masai Mara National Reserve Eine Löwin auf Beutesuche (Masai Mara National Reserve) Ein männlicher Löwe verspeiste ein gerissenes Gnu - und zwei Schabrackenschakale stibitzten sich hier und da einen Brocken (Amboseli Nationalpark)
Löwinnen und Jungtiere (Amboseli Nationalpark) Löwinnen mit einem Jungtier (Amboseli Nationalpark) Zwei junge Löwen (Amboseli Nationalpark)
Löwin im Serengeti Nationalpark Löwin im Serengeti Nationalpark Löwe im Serengeti Nationalpark
Löwe im Serengeti Nationalpark Löwin im Serengeti Nationalpark Löwen im Serengeti Nationalpark
Löwinnen im Serengeti Nationalpark Löwe im Serengeti Nationalpark Löwe im Serengeti Nationalpark
Löwe im Serengeti Nationalpark Löwe im Serengeti Nationalpark Löwinnen im Serengeti Nationalpark
Löwin im Ngorongoro Crater Nationalpark Löwin im Ngorongoro Crater Nationalpark Löwenrudel im Ngorongoro Crater Nationalpark
Löwen im Tsavo East Nationalpark Löwen im Tsavo East Nationalpark Löwen im Tsavo East Nationalpark
Löwen im Tsavo East Nationalpark Löwin im Tsavo East Nationalpark Löwenrudel in der Maasai Mara
Löwenrudel in der Maasai Mara Löwinnen in der Maasai Mara Löwe in der Maasai Mara
Löwe in der Maasai Mara Löwen in der Maasai Mara Löwin in der Maasai Mara
Löwinnen in der Maasai Mara Löwin in der Maasai Mara Löwinnen in der Maasai Mara
Löwinnen in der Maasai Mara Löwinnen in der Maasai Mara Löwinnen in der Maasai Mara
Löwinnen in der Maasai Mara Löwen in der Maasai Mara Junger Löwe in der Maasai Mara
Löwe in der Maasai Mara Löwe in der Maasai Mara Löwe in der Maasai Mara
Löwin in der Maasai Mara Löwin in der Maasai Mara Löwin in der Maasai Mara
Landschaft mit Löwin in der Maasai Mara Löwin in der Maasai Mara Löwin in der Maasai Mara
Löwin in der Maasai Mara Löwin im Tsavo West Nationalpark Löwin im Tsavo West Nationalpark
Löwenspuren im Tsavo West Nationalpark Löwe im Tsavo East Nationalpark Löwe im Tsavo East Nationalpark
Löwe im Tsavo East Nationalpark

 


Klasse: Säugetiere / Mammalia
Ordnung: Raubtiere / Carnivora
Überfamilie: Katzenartige / Feloidea
Familie: Katzen / Felidae
Gattung: Acinonyx

Art: Gepard / Acinonyx jubatus

Englisch:

  Cheetah

Swahili:

  Duma

Die extrem schlanken, hochbeinigen Geparde sind die leichtesten unter den großen Raubkatzen Afrikas. Bei einer Größe von 71 bis 81 cm und einer Kopf-Rumpf-Länge zwischen 1,10 und 1,40 Metern wiegen sie nur 40 bis 60 Kilogramm. Geparde halten den Rekord als schnellstes landlebendes Säugetier der Erde: im Sprint bringen sie es auf beeindruckende 110 Stundenkilometer; eine Geschwindigkeit, die sie jedoch nicht lange beibehalten können. Ihr Kopf und ihre Ohren sind klein und rund, ihr hellgelbes bis gelbgraues Fell zieren zahlreiche schwarze Flecken und am hinteren Teil des 70 cm langen Schwanzes haben sie drei bis sechs schwarze Ringe, wobei die Spitze des Schwanzes stets weiß ist. Das Gesicht ist dunkler und ungefleckt; vom inneren Augenwinkel zum Mundwinkel verläuft jeweils ein schwarzer Streifen. An ihren Pfoten tragen sie dicke, schuppige Sohlen und ihre Krallen sind nur teilweise einziehbar.

Wegen ihres geringen Körpergewichtes und des im Vergleich zu anderen Raubkatzen viel kleineren Gebisses können Geparde keine ausgewachsenen Zebras oder großen Antilopen jagen, sondern beschränken sich auf deren Jungtiere oder kleinere Antilopenarten wie Thomson-Gazellen, Grant-Gazellen und Impalas. In schlechten Zeiten jagen sie auch Hasen, Kaninchen und Vögel. Geparde sind reine Savannentiere und bevorzugen Bereiche mit hohem, Deckung bietendem Gras und Hügeln als Aussichtspunkten. Zu viele Bäume und Sträucher machen eine Landschaft für Geparde ungeeignet, da sie dort ihre Schnelligkeit nicht ausnutzen können.

Geparde pirschen sich so nahe wie möglich an ein Beutetier heran und erlegen es dann nach einem kurzen Sprint. Sie laufen ihm in die Beine, so dass es das Gleichgewicht verliert und stürzt. Anschließend drücken sie mit ihren Zähnen die Kehle des Opfers zu, bis dieses erstickt. Meist sind sie von der Hetzjagd so erschöpft, dass sie sich anschließend erst einmal ausruhen müssen, bevor sie zu fressen beginnen. Geparde jagen tagsüber und vermeiden so weitgehend Begegnungen mit den nachts oder in der Dämmerung jagenden Löwen und Hyänen, die ihnen aber trotzdem oft die Beute abnehmen und außerdem auch eine große Gefahr für ihre Jungen darstellen.

Während Weibchen mit Ausnahme der Zeit der Jungenaufzucht allein leben, bilden Männchen Gruppen und vor allem Wurfbrüder bleiben meist ihr Leben lang zusammen. Selten gibt es größere Gepardengruppen von bis zu 15 Individuen. Das Revier wird durch Urinmarkierungen abgegrenzt. Die Geschlechtsreife erreicht ein Gepard mit etwa drei Jahren. Männchen und Weibchen kommen nur zur Paarung zusammen und trennen sich gleich darauf wieder. Nach einer Tragzeit von etwa 95 Tagen bringt die Gepardin in einem Bau ein bis drei Junge zur Welt. Zum Schutz vor Löwen, Leoparden und Hyänen verbringen die Jungtiere ihre ersten beiden Lebensmonate in diesem Bau. Außerdem wachsen auf ihrem Rücken lange, silbrige Haare, die wahrscheinlich zur Tarnung dienen und die sie nach einem Vierteljahr wieder verlieren. Trotzdem werden bis zu 95% der Geparde kein Jahr alt, sondern fallen Raubtieren zum Opfer. Haben sie diese erste kritische Phase jedoch überstanden, können sie bis zu 15 Jahre alt werden.

Geparde sind stark vom Aussterben bedroht; in Ostafrika leben sie fast nur noch in den Schutzgebieten Kenyas und Tanzanias. Die größte noch verbliebene geschlossene Population lebt im Serengeti - Masai Mara Ökosystem.

Geparde bei ihrer Siesta unter einem Busch im Masai Mara National Reserve Geparde bei ihrer Siesta unter einem Busch im Masai Mara National Reserve Geparde bei ihrer Siesta unter einem Busch im Masai Mara National Reserve
Geparde bei ihrer Siesta unter einem Busch im Masai Mara National Reserve Geparde bei ihrer Siesta unter einem Busch im Masai Mara National Reserve Geparde bei ihrer Siesta unter einem Busch im Masai Mara National Reserve
Geparde im Serengeti Nationalpark Gepard im Tsavo East Nationalpark Geparden in der Maasai Mara
Geparden in der Maasai Mara Geparden in der Maasai Mara Geparden in der Maasai Mara
Geparden in der Maasai Mara Geparden in der Maasai Mara Gepardin in der Maasai Mara
Gepardin in der Maasai Mara Gepardin in der Maasai Mara Gepardin in der Maasai Mara
Gepardin in der Maasai Mara Gepardin in der Maasai Mara Gepardin in der Maasai Mara
Gepardin in der Maasai Mara Junge Geparden in der Maasai Mara Gepardin in der Maasai Mara
Junger Gepard in der Maasai Mara Junger Gepard in der Maasai Mara Geparden in der Maasai Mara

 


Klasse: Säugetiere / Mammalia
Ordnung: Raubtiere / Carnivora
Überfamilie: Katzenartige / Feloidea
Familie: Katzen / Felidae
Unterfamilie: Großkatzen / Pantherinae
Gattung: Panthera

Art: Leopard / Panthera pardus

Englisch:

  Leopard

Swahili:

  Chui

Leoparden sind muskulöse Raubtiere mit breitem Kopf, mittellanger Schnauze, kurzen, runden Ohren, mittellangen, stämmigen Beinen und einem besonders langen, bis zu 110 cm messenden Schwanz. Ihre Kopf-Rumpf-Länge variiert von 1,10 bis 1,90 Metern, ihre Schulterhöhe liegt bei 70 bis 80 cm und sie wiegen zwischen 35 und 85 Kilogramm, wobei das Männchen erheblich größer und schwerer ist als das Weibchen. Ihr Fell weist an der Oberseite ein gelb bis gelbbraunes Muster mit schwarz umrandeten Rosetten auf, während die Unterseite sowie die Innenseiten der Beine erheblich heller, weißlicher gefärbt sind und das Muster an den Beininnenseiten nur aus schwarzen Flecken besteht. An der Brust und am unteren Hals liegen die Flecken oft nebeneinander und wirken so wie Halsbänder. Die Spitze des ebenfalls mit Rosetten und schwarzen Flecken geschmückten Schwanzes ist immer schwarz. Insbesondere in feuchten Gegenden treten manchmal vollständig schwarze Leoparden auf ('Panther').

Leoparden haben einen ausgezeichneten Geruchssinn und ein ebenso gutes Gehör. Sie können sehr hohe, für Menschen nicht mehr hörbare Frequenzen bis zu 45.000 Hertz wahrnehmen. Bei Tag entspricht ihr Sehvermögen etwa dem eines Menschen, bei Nacht sehen Leoparden jedoch dank ihrer sehr weit zu öffnenden Pupille und der bei allen Katzen vorhandenen reflektierenden Schicht hinter der Netzhaut fünf bis sechs mal so gut wie wir.

Leoparden sind Einzelgänger und überwiegend nachtaktiv. Ihre Beute, die aus Tieren aller Art bis zur Größe von Antilopen besteht, tragen sie oft in hohe Bäume und verzehren sie nach und nach, auch wenn das Fleisch schon deutliche Zerfallserscheinungen zeigt. Die Astgabeln hoher Bäume dienen den Tieren auch tagsüber als Ruhe- und Aussichtsplatz. Männliche Leoparden haben große, meist die Territorien mehrerer Weibchen umfassende Reviere. Beide Geschlechter markieren ihr Territorium, dessen Größe von der Beutedichte der jeweiligen Gegend abhängig ist, mit Gerüchen und verteidigen es gegen gleichgeschlechtliche Eindringlinge.

Jagende Leoparden legen zuerst eine größere Strecke im Trab zurück, wobei sie sich immer mehr ducken und anschließend in eine Art 'Schleichkriechen' übergehen, bei dem ihr Bauch ganz nahe am Boden ist und sie sich nur noch in einem ganz langsamen Schritt vorwärts bewegen. Wird das Beutetier aufmerksam, verharrt der Leopard sofort in der momentanen Position und bewegt sich erst dann weiter vorwärts, wenn die Aufmerksamkeit seines potentiellen Opfers nachlässt. In der Endphase der Jagd folgen einige raumgreifende Galoppsprünge, bei denen der Leopard eine Geschwindigkeit von mehr als 60 Stundenkilometern erreichen kann. Genau wie der schnellere Gepard kann auch er diesen kraftzehrenden Galopp nur für kurze Zeit beibehalten.

Ihre einziehbaren Krallen benutzen sie nur, um auf Bäume zu klettern. Die Krallen dringen dabei tief in die Rinde ein und ermöglichen es den relativ schweren Leoparden sogar an senkrechten, dicken Baumstämmen hinauf zu klettern. Dies tun sie in kräftigen Sprüngen, bei denen sie den Baum mit ihren Vorderpfoten regelrecht umarmen. In der Baumkrone können sie sogar auf relativ dünnen Ästen herumklettern, die unter ihrem Gewicht stark schwanken, was den Leoparden mit ihrem guten Gleichgewichtssinn jedoch nichts auszumachen scheint.

Erwachsene Leoparden sind sehr vorsichtig und vermeiden den Kontakt sowohl mit Artenossen als auch mit anderen, ihnen überlegenen Raubtieren wie z.B. Löwen, die ihnen ihre Beute abnehmen könnten. Aber auch Hyänen und Wildhunde sind im Rudel in der Lage, einem Leoparden seine gerade erlegte Beute abzujagen. Bis auf die sechs bis acht Tage andauernde Paarungsbereitschaft eines Weibchens, während der es ein Männchen in seiner Nähe duldet, setzen Leoparden alles daran, sich unter keinen Umständen zu begegnen. Eine dementsprechend große Bedeutung haben die Duftmarken, mit denen sich die Tiere gegenseitig über Revieransprüche und Paarungsbereitschaft informieren.

Die Leopardin bringt in einem Versteck, etwa in einer Höhle, zwischen Felsblöcken oder in einem Strauchdickicht zwei bis drei jeweils etwa 500 Gramm wiegende Junge zur Welt. Ein nahes Wasserloch ist zwar praktisch für die Mutter, erhöht jedoch auch die Gefahr der Entdeckung und T&oumL;tung der Jungen durch andere Raubtiere. Die ersten zwei bis drei Monate werden die kleinen Leoparden gesäugt, danach beginnen sie, Fleisch zu fressen und erlernen spielerisch alle zur Jagd benötigten Fertigkeiten. Im Alter zwischen einem und anderthalb Jahren verlassen die jungen Leoparden ihre Mutter, bleiben jedoch noch einige Zeit in deren Jagdgebiet. Männlicher Nachwuchs zieht anschließend weiter weg, während das Territorium der Töchter durchaus in der Nähe der Mutter liegen und sich mit deren Revier überlappen kann.

Leoparden sind heute weltweit von der Ausrottung bedroht und stehen auf der roten Liste. Neben der zwar eingedämmten, aber immer noch vorhandenen Wilderei bedroht sie vor allem die Besiedlung und Zerstörung ihres Lebensraumes.

Leopard an der Ngulia Safari Lodge im Tsavo West Nationalpark Leopard an der Ngulia Safari Lodge im Tsavo West Nationalpark Leopard an der Ngulia Safari Lodge im Tsavo West Nationalpark
Leopard im Lake Manyara Nationalpark Zwei Leoparden in einem Baum im Serengeti Nationalpark Fressender Leopard im Serengeti Nationalpark
Leopard im Serengeti Nationalpark Leopard im Serengeti Nationalpark Leopard im Serengeti Nationalpark
Leopard im Serengeti Nationalpark Leopard im Tsavo West Nationalpark Leopard im Tsavo West Nationalpark
Leopard im Tsavo West Nationalpark Leopard im Tsavo West Nationalpark Leopard im Tsavo West Nationalpark
Leopard im Tsavo West Nationalpark Leopard im Tsavo West Nationalpark Leopard im Tsavo West Nationalpark
Leopard im Tsavo West Nationalpark Leopard im Tsavo West Nationalpark Leopard im Tsavo West Nationalpark

 


Klasse: Säugetiere / Mammalia
Ordnung: Raubtiere / Carnivora
Überfamilie: Katzenartige / Feloidea
Familie: Katzen / Felidae
Unterfamilie: Kleinkatzen / Felinae
Gattung: Leptailurus

Art: Serval / Leptailurus serval

Englisch:

  Serval Cat

Swahili:

  ?

Servale sind schlanke, hochbeinige Katzen mit auf der Oberseite ockerfarbenem Fell, das von vielen schwarzen Punkten durchzogen ist, die am Nacken und Rücken in Streifen übergehen. Die Unterseite ist weißlich. Ihre Kopf-Rumpf-Länge liegt bei 65 bis 90 cm, die Schulterhöhe bei 54 bis 62 cm und sie werden zwischen 6 und 15 Kilogramm schwer, wobei Männchen größer und schwerer sind als Weibchen. Sie haben einen eher kleinen Kopf mit großen Ohren. Innerhalb der Familie der Katzen hat keine andere Art längere Beine als der Serval, wobei seine Hinterbeine ein wenig länger sind als seine Vorderbeine. In den Hochlandregionen Ostafrikas, z.B. in den Aberdares, werden sogar vollkommen schwarze Servale gesichtet.

Die nur in Afrika vorkommenden Servale leben heute fast ausschließlich nur noch südlich der Sahara. Die letzten bestätigten Sichtungen nördlich davon waren 1880 in Algerien und in den 1970er Jahren in Marokko und Tunesien. Trotz des weiten Verbreitungsgebietes sind Servale nirgends häufig anzutreffen. Sie bevorzugen Savannen mit Grasland, Gebüsch oder lichtem Baumbestand, in denen sie genügend Wasser und Deckung finden können.

Servale sind tagaktiv, jagen jedoch auch in der Dämmerung und in mondhellen Nächten. Die heißeste Zeit des Tages verbringen sie gewöhnlich an einem ruhigen Schattenplatz. Mit ihren langen Beinen sind sie darauf spezialisiert, im hohen Gras zu jagen. Ihre Beute besteht aus kleinen Säugern, Nagetieren und Vögeln, Eidechsen, Schlangen, Fröschen und Insekten. Auf der Jagd streifen sie langsam durch das Grasland und halten immer wieder inne, um nach Geräuschen von Beutetieren zu lauschen. Diesen nähern sie sich zunächst vorsichtig, um schließlich mit einem hohen Satz auf das Beutetier zuzuspringen. Gelingt der Fang nicht mit dem ersten Sprung, folgen mehrere schnelle, steifbeinige Sprünge, bei denen der Serval mit allen vier Pfoten gleichzeitig in der Luft ist. Dank ihres großen Sprungvermögens gelingt es Servalen auch, auffliegende Vögel aus der Luft zu greifen. Dabei greifen sie die Beute mit den Vorderpfoten und landen dann nur auf den Hinterläufen.

Servale leben einzelgängerisch und gehen nur zur Fortpflanzung kurzzeitige Paarbeziehungen ein. Nach einer Tragezeit von etwa 74 Tagen wirft das Weibchen üblicherweise zwei Junge. Oftmals existiert ein zeitlicher Zusammenhang zwischen der Fortpflanzungsperiode von Mäusen und Servalen, wobei die Servale ihre Jungen einen Monat vor dem Höhepunkt der Nagetiervermehrung gebären. Obwohl sie in der Lage sind, unter optimalen Bedingungen zwei Würfe pro Jahr großzuziehen, liegt die typische Fortpflanzungsrate bei einem Wurf pro Jahr. Die Jungtiere wiegen bei der Geburt etwa 250 Gramm und ihr Fell ist etwas grauer als das eines erwachsenen Servals. Zwischen dem 9. und 13. Lebenstag öffnen sie ihre Augen und ab etwa einem Monat beginnen sie, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Im Alter von etwas mehr als einem halben Jahr können sie selbst jagen, bleiben jedoch noch im Revier der Mutter, bis sie etwa ein Jahr alt sind. Ihre Lebenserwartung liegt bei schätzungsweise 10 Jahren.

Serval in der Maasai Mara Serval in der Maasai Mara Serval in der Maasai Mara

 




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