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Maa Adventure Safaris

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Return to Paradise: Unsere zweite Traumreise in die Savannen Ostafrikas im Juli/August 2007

Große Safari durch die berühmten Nationalparks des nördlichen Tanzania sowie eine weitere Kenyasafari, letztere wiederum eingerahmt von einem Hotelaufenthalt an der südlich von Mombasa gelegenen Diani Beach

- Zweiter Teil -

Zweiter Safaritag: Tarangire - Lake Manyara

Die Abfahrt für den heutigen Tag hatten die beiden Safariguides (unser Fahrer Steven und Dennis, der Fahrer der Gruppe, die mit uns am gleichen Restauranttisch gesessen hatte) eigenmächtig auf 8:30 Uhr festgesetzt. Als Steven uns diese Uhrzeit gestern abend mitteilte, hatten wir gleich gefragt, ob wir nicht lieber eine Stunde früher losfahren könnten. Er antwortete, das ginge nicht, da Dennis der anderen Gruppe diese Uhrzeit bereits mitgeteilt habe und die beiden Jeeps mehr oder weniger 'zusammen' fahren sollten. Das gefiel uns natürlich ganz und gar nicht und wir sprachen dann beim Abendessen auch gleich die andere Gruppe auf den späten Abfahrtstermin an. Sie schienen zwar nicht gerade begeistert, hatten aber letztendlich nichts dagegen, demnächst früher loszufahren.

Für heute ließ sich also leider nichts mehr ändern, weshalb unser Wecker erst um 6:30 Uhr nach 8 erholsamen Stunden Schlaf klingelte. Zum Frühstück nahmen wir wieder am gleichen Tisch im Restaurant Platz. Die Auswahl am Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen, nur entstand auch hier wie leider so oft vor den Showköchen, die Omelettes, Spiegel- oder Rühreier brieten, eine Warteschlange. Und auch diesmal durften wir anschließend noch eine Weile auf den Beleg für das Mineralwasser unserer jüngsten Mitreisenden warten, aber das kannten wir ja alles schon von unserer Kenyasafari vor zwei Jahren zur Genüge. Jetzt schnell zurück in unsere Bungalows, vor deren Türen freundliche Helfer bereitstanden, das Gepäck den kurzen Weg zur Außenseite der Lobby zu tragen. Dort an der Kasse noch die Getränkerechnung beglichen und dabei nett mit dem Kassierer unterhalten, dann waren wir bereit zur Abfahrt!

Etwa um 8:40 Uhr setzte sich unser Jeep zur Pirschfahrt in Bewegung. Das Wetter zeigte sich leicht bedeckt und noch ein wenig kühl, aber nachdem später die Sonne herauskam, wurde es wieder richtig heiß. Von dem anderen Jeep, der anfangs noch vor uns fuhr, sahen wir später so gut wie nichts mehr, nur aus Stevens Swahili-Funkverkehr hörten wir immer wieder mal den Namen Dennis heraus. Auch heute morgen bewegten wir uns wieder kreuz und quer durch den wunderschönen Tarangire Nationalpark.

 
Steppenpaviane im Tarangire Nationalpark     Weibliche Impalas im Tarangire Nationalpark  

Nicht weit von der Lodge entfernt trafen wir auf diese Horde Steppenpaviane, die mit dem Aufsammeln der Samen beschäftigt waren, die sie zuvor aus dem Geäst eines Baumes geschüttelt hatten

 

grasende Impala-Weibchen

 
Elefant und Gnus im Tarangire Nationalpark     Nilwaran im Tarangire Nationalpark  

Den durch die von Bäumen und Büschen geprägte Landschaft ziehenden Elefanten hatten wir schon von weitem entdeckt. Hier passierte er gerade eine kleine Gnuherde

 

Mitten im nahezu ausgetrockneten Tarangire River kletterte dieser Nilwaran auf einer wohl noch vom letzten Hochwasser stammenden 'Insel' aus Ästen, Steinen, Gras und Schlamm herum

 
xx im Tarangire Nationalpark     Kronenkiebitz im Tarangire Nationalpark  

Auf den hochstehenden Ästen der gleichen 'Insel' hatten sich einige Nacktkehllärmvögel niedergelassen. Sie gehören zur Familie der Turakos

 

Ein hübscher Kronenkiebitz, der seinen Namen dem auffälligen weißen Überaugenstreifen verdankt

 
Weibliches Dikdik im Tarangire Nationalpark     Impalaweibchen am Tarangire River, Tarangire Nationalpark  

Auch hier in Tanzania trafen wir immer wieder mal auf Dikdiks, jedoch standen die kleinen Antilopen meist in dichtem Unterholz und nur selten so schön frei wie auf diesem Foto

 

Eine Gruppe von Impalaweibchen beim Trinken am Tarangire River

 
Warzenschwein im Tarangire Nationalpark     Zebras und Gnus im Tarangire Nationalpark  

Dieses männliche Warzenschwein gehörte zu einer kleinen Familiengruppe, die sich durch unsere Anwesenheit nicht beim Grasen stören ließ

 

Eine aus Zebras und Gnus bestehende Herde erklomm gerade die Anhöhe drüben auf der anderen Seite des Tarangire River

 
Elefantenfamilie im Tarangire Nationalpark     Elefantenfamilie im Tarangire Nationalpark  

Begegnung mit einer Elefantenfamilie, bestehend

 

aus miteinander verwandten Kühen und ihren Jungen

 
Elefantenbaby im Tarangire Nationalpark     Ranger am Gate des Tarangire Nationalparks  

verschiedenen Alters. Dieses Elefantenbaby war eines der kleinsten Herdenmitglieder

 

Ranger am Gate des Tarangire Nationalparks

 
Nektarvogel im Tarangire Nationalpark     Baobab im Tarangire Nationalpark  

Ein Nektarvogel, fotografiert am Gate des Tarangire Nationalparks

 

Erinnerungsfoto an den Tarangire Nationalpark: Baobab im Größenvergleich mit Menschen

Gegen 11:30 Uhr verließen wir den Tarangire Nationalpark durch das gleiche Gate, durch das wir gestern Mittag hineingefahren waren. Nach wenigen Kilometern auf unbefestigter Straße ging es von Kwa Kuchinia aus wieder auf der wunderbar glatten, neuen Asphaltstraße zunächst wieder ein Stück zurück in Richtung Arusha. In Makuyuni bogen wir dann nach links in Richtung Manyara ab. Glücklicherweise erwies sich diese Straße als in genauso ausgezeichnetem Zustand wie die vorherige. Nach insgesamt knapp 70 Kilometern erreichten wir Mto Wa Mbu, was übersetzt 'Fluss der Mücken' bedeutet. Ebendieser Fluss entspringt in den benachbarten Bergen und führt das ganze Jahr über Wasser, weshalb man in der per Bewässerungssystem fruchtbaren Umgebung Mto wa Mbus zahlreiche Reis-, Gemüse- und Obstplantagen findet.

 
Viehmarkt am Ortsrand von Mto Wa Mbu     Markt am Ortsrand von Mto Wa Mbu  

Viehmarkt am Rand von Mto Wa Mbu. Zwischen den umstehenden bzw. auf der Umzäunung sitzenden Maasai konnten wir hier und da einen Blick auf die Rinder im Inneren des Pferches werfen

 

In direkter Nachbarschaft zum Viehmarkt wurden Lebensmittel und allerlei Gerätschaften zum Kauf angeboten

 
Straße durch Mto Wa Mbu     Maasaifamilie unterwegs Mto Wa Mbu  

Durch die vielen großen Bäume bot die schnurgerade durch Mto Wa Mbu führende Straße einen schönen Anblick

 

Eine Maasaifamilie unterwegs in Mto Wa Mbu

Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Eingang des 330 Quadratkilometer großen Lake Manyara Nationalparks, den wir gegen 12:45 Uhr erreichten. Der Nationalpark erstreckt sich entlang der gewaltigen, fast 1000 Meter hohen Abbruchkante des Great Rift Valleys und besteht aus dem etwa 50 Kilometer langen, jedoch schmalen, manchmal nur wenige Kilometer breiten Landstreifen zwischen dieser Kante und dem Manyara-See sowie etwa einem Drittel der Seefläche. Insgesamt entfallen etwa zwei Drittel der Nationalparkfläche auf den See.

Während Steven die Eintrittsformalitäten erledigte, machten wir einen kleinen Spaziergang auf einem mit verschiedenen Schautafeln zu Vögeln und anderen Tieren versehenen, durch ein bewaldetes Feuchtgebiet führenden Pfad. Obwohl wir viele Vogelstimmen hörten, war im dichten Blattwerk, in dem einige Diademmeerkatzen herumturnten, doch kaum einer der Sänger zu entdecken. Über den Blüten diverser Sträucher tanzten schöne Schmetterlinge, die uns allerdings nicht den Gefallen taten, irgendwo länger als eine Sekunde sitzen zu bleiben.

Ausblick von der Msasa Picnic Site über einen Teil des Lake Manyara Nationalparks

Auf der Weiterfahrt ging es auf dunkelroten, kurvigen Lateritwegen durch dichten Wald bis zur Msasa Picnic Site, einem ebenso spektakulär wie gestern in Tarangire gelegenen Picknickplatz. Etwa um 13:20 Uhr ließen wir uns im Schatten einer ausladenden Schirmakazie an einem Tisch mit Bänken nieder, um den Inhalt unserer Lunchpakete zu verzehren, die diesmal aus der Tarangire Sopa Lodge stammten. Das Speisenangebot war ähnlich wie gestern Mittag und während wir aßen, genossen wir den wunderbaren Ausblick über einen relativ dicht bewaldeten Teil des Nationalparks und das sich dahinter anschließende Ufer des 960 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen, mit bis zu 42 Kilometer Länge und 16 Kilometer Breite recht großen, leicht alkalischen Lake Manyara. Momentan besaß er allerdings nicht diese maximale Größe, denn in der Trockenzeit schrumpft natürlich auch der durch Süßwasserflüsse und Quellen aus den umliegenden Berghängen gespeiste See stark und trocknet manchmal sogar fast völlig aus. Unter uns auf den kleinen Lichtungen entdeckten wir ab und zu mal ein paar wandernde Elefanten. Die steile, bewaldete Anhöhe rechts am Horizont war der um die 900 Meter über dem Wasserspiegel des Sees aufragende Rand des Great Rift Valleys.

Leopard im Lake Manyara Nationalpark

Nach einer guten Dreiviertelstunde Pause starteten wir dann zur eigentlichen Pirschfahrt und hatten schon nach 10 Minuten das Glück, auf zwei andere Jeeps zu treffen, die einen Leopard entdeckt hatten. Obwohl sie uns die Richtung zeigten, brauchten wir doch einige Zeit, bis wir das perfekt getarnte, in einer dunklen Baumgabel liegende Tier endlich auch sahen. Wie der Guide, der ja auch noch den Jeep fahren musste und sich in einer viel tieferen Position befand, diesen Leopard gesehen hatte, war uns völlig schleierhaft. Durchs Fernglas sah man ihn natürlich am besten, aber mit dem großen Zoom und nachdem einer von uns kurzerhand auf das Wagendach geklettert war, gelangen uns doch ein paar schöne Aufnahmen.

Inmitten all dieser Bäume sah man die Tiere erst, wenn man sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand. Und da sich in dieser Gegend zahlreiche Elefanten aufhielten, kam es immer wieder mal vor, dass direkt vor uns ein Elefant aus dem Gebüsch kam und den Weg überquerte. Nach einiger Zeit wurden wir auf eine recht große Gruppe von Elefanten aufmerksam, die sehr aufgeregt wirkte. Einige der Tiere liefen trompetend im Wald herum und wenn sie dabei durch ein Gebüsch brachen, war auch dies weithin zu hören. Schließlich verstanden wir den Grund für die Aufregung: ein paarungswilliger Elefantenbulle verfolgte eine wohl noch nicht vollständig überzeugte Kuh und die gesamte Herde der Elefantenkuh war dadurch in Aufregung. Noch ein letzter Verfolgungsspurt, den Rüssel schon auf ihrem Rücken, dann gelangte er endlich an sein Ziel. Natürlich fand letzteres von uns aus gesehen hinter dichten Büschen statt, so dass wir nur den oberen Teil ihrer Körper sehen konnten. In wenigen Sekunden war alles vorbei, der Bulle trollte sich und die Herde kam nach und nach auch wieder zur Ruhe.

 
Elefant im Lake Manyara Nationalpark     Elefanten im Lake Manyara Nationalpark  

Als Abwechslung zum nahezu ausgedorrten Gras zupfte sich dieser Elefant ein paar junge Triebe vom Baum

 

Kurz vor der Elefantenpaarung

 
Hammerkopf im Lake Manyara Nationalpark     Pelikankolonie am Ufer des Lake Manyara, Lake Manyara Nationalpark  

Der Hammerkopf erhielt seinen Namen nach dem an seinem Hinterkopf weit abstehenden Federschopf, durch den Kopf und Hals an einen Hammer erinnern

 

Der schon von weitem sichtbare weiße Streifen am Ufer des Lake Manyara entpuppte sich beim Näherkommen als eine Pelikankolonie

 
Straße im Lake Manyara Nationalpark     Paviane im Lake Manyara Nationalpark  

Einige hundert Meter entfernt fuhren wir wieder zwischen wunderschönen Bäumen entlang

 

Eine Horde Paviane ließ sich gar nicht stören und wanderte langsam vor uns den Fahrweg entlang

 
Schirrantilope im Lake Manyara Nationalpark     Kronenkranich im Lake Manyara Nationalpark  

Eine weibliche Schirrantilope, auch Buschbock genannt

 

Dieser Kronenkranich gehörte zu einer 4köpfigen Familie, bestehend aus zwei eleganten Altvögeln und zwei zerrupft wirkenden, weil gerade in der Mauser befindlichen Jungvögeln

 
Palmgeier im Lake Manyara Nationalpark     Schreiseeadler im Lake Manyara Nationalpark  

Der höchste Punkt eines abgestorbenen Baumes diente diesem Palmgeier als bequemer Aussichtsplatz

 

Der Schreiseeadler saß noch erheblich höher, dafür aber auch viel unbequemer im dünnen, schwankenden Geäst

Gegen 16:50 Uhr verließen wir den Lake Manyara Nationalpark und fuhren zunächst zurück nach Mto Wa Mbu, von wo aus wir auf den Weg zu der Maasai-Lodge abbogen, in der wir heute anstelle des eigentlich vorgesehenen Kirumuru Tented Camp übernachten sollten. Ein großes Hinweisschild zu E Unoto Retreat, the only Tanzania Maasai Luxury Lodge gab die Entfernung dorthin mit 10 Kilometern an. Der Weg führte uns durch flaches, nahezu baumloses, nur mit wenigen niedrigen Sträuchern bewachsenes und aufgrund der Trockenheit extrem staubiges Gelände.

Links und rechts lagen immer wieder überwiegend aus Rundhütten bestehende Maasaidörfer. Die zahlreich anzutreffenden Kinder, die meist mit dem Hüten von Ziegen beschäftigt waren, winkten uns selbst aus großer Entfernung zu. Oft liefen sie so lange in Richtung des Weges, bis klar war, dass der Jeep vorbeifahren und nicht anhalten würde. Viele Kinder hielten uns bittend die offenen Handflächen entgegen und wir bedauerten, dass wir gar nichts dabei hatten, was wir unter ihnen hätten verteilen können. Sie waren es bestimmt schon gewohnt, dass von und zur Lodge fahrende Touristenjeeps anhielten und Bonbons oder Stifte verteilten. Man denke sich nur kurz selbst in ihre Situation: sie haben buchstäblich nichts, und wenn auch nur eines von 100 Fahrzeugen anhält und man einen Bonbon bekommt, würde man nicht selbst auch auf jedes Fahrzeug zurennen und mit offenen Händen nach Geschenken 'anfragen'?

 
Kinder beim Wasserholen an einem Brunnen, Weg zur Maasailodge, Mto Wa Mbu     Einsammeln der auf Büschen zum Trocknen ausgebreiteten Wäsche, Weg zur Maasailodge, Mto Wa Mbu  

Kinder beim Wasserholen an einem Brunnen

 

Einsammeln der auf Büschen zum Trocknen ausgebreiteten Wäsche

 
Maasaidorf, Weg zur Maasailodge, Mto Wa Mbu     Einer unserer beiden Rundbungalows in E Unoto Retreat  

Blick auf eines der Maasaidörfer, im Vordergrund eine Frau mit einer Ziegenherde

 

Einer unserer beiden Rundbungalows in E Unoto Retreat. Die Ähnlichkeit zu einer Maasaihütte war allerdings nur äußerlich ...

 
Innenraum unseres Rundbungalows, E Unoto Retreat     Bad unseres Rundbungalows, E Unoto Retreat  

.. denn im Inneren befand sich westlicher Luxus! Schneeweiße Bettwäsche, Daunendecken, sehr gute Matratzen, weiße Flausch-Bademäntel .. Sehr gut gefielen uns die geschnitzen Kuhköpfe an den Bettpfosten!

 

Auf der anderen Seite der Wand hinter den Betten befand sich der große Waschtisch und in der abgemauerten Rundung links waren mit der Schmalseite aneinanderstoßende Räume für Dusche und Toilette

Gegen 17:30 Uhr erreichten wir, durchgeschüttelt und verstaubt von der letzten halben Stunde auf einem immer abenteuerlicher werdenden Weg, endlich die wunderschön an einem Berghang direkt vor dem steil aufsteigenden Westrand des Great Rift Valleys gelegene Lodge E Unoto Retreat. Traditionell gekleidete Maasai empfingen uns mit feuchten, kalten Tüchern und einem Glas Eistee, in dem Eiswürfel klirrten.

Das Einchecken verlief diesmal ganz besonders problemlos, denn zwei unserer Aufkleber, die wir auf den Rat eines Bekannten (nochmals vielen Dank an Alf!) mit allen notwendigen Daten bedruckt hatten, reichten hier nicht nur für uns und das mit uns reisende Ehepaar, sondern sogar noch für die Gäste des zweiten Jeeps aus! Nachdem nun eine ganze Schar von Maasai unsere Gepäckstücke geschultert hatte, ging es auf einem schmalen Weg steil den Berg hinauf. Puh, in der Hitze war das ganz schön anstrengend und wir waren froh, dass die Maasai unser Gepäck trugen (ich muss ja nicht extra erwähnen, dass diese leichtfüßig wie die Gazellen den Berg hinaufeilten..)

Die Lodge besitzt insgesamt 26 in einzelnen Rundbungalows untergebrachte Gästezimmer, die mit Buchstaben markiert sind. Unsere beiden Bungalows T und V lagen ganz oben auf der Kuppe und die Terrassen boten einen wunderbaren Ausblick auf einen kleinen See und einen daran anschließenden Palmenhain, von dem der Maasai, der uns in den Bungalow fürte und uns alles erklärte, stolz erzählte, sie hätten die Palmen alle selbst gepflanzt. Rechts von uns, ganz nahe, verlief der hohe Rand des Great Rift Valleys - toll!

Zu den Besonderheiten des Zimmers gehörte der Wakeup-Call: wenn man diesen bestelle, käme zur gewünschten Zeit ein Maasai und betätige die hölzerne Glocke draußen neben der Haustür. Und das, obwohl auf dem Beistelltisch zwischen den Betten ein funktionierendes Telefon stand! Auf dem Fach darunter lagen zwei in verzierten Scheiden steckende Objekte mit Holzgriff - aus der Scheide gezogen entpuppten sie sich als eine Art Macheten mit messerscharfen Klingen! Generell gefielen uns die Bungalows und ihre überwiegend handgearbeitete Einrichtung sehr gut.

 
Terrasse unseres Rundbungalows, E Unoto Retreat     Maasaitanz in E Unoto Retreat  

An der Vorderseite hatten die Bungalows eine gerade Wand mit Balkontür und langgezogenen Fenstern, die Rundung diente hier als Terrasse

 

Der abendliche Maasaitanz wurde von Maasai aus den umliegenden Dörfern vorgeführt - wir fanden ihn sehr authentisch!

Jetzt erst einmal Duschen! Das erwies sich jedoch als schwierig, denn in Bungalow V war das Wasser nur lauwarm und in Bungalow T gab es zuerst gar kein, nach telefonischer Reklamation und fast einer Stunde Wartezeit dann ebenfalls nur lauwarmes Wasser. Wir verzichteten freiwillig darauf, unsere langen Haare zu waschen und begaben uns kurz nach 19 Uhr, also bereits im Dunklen, hinunter zu den Bar- und Restaurant-Rundpavillons. Diese waren im Prinzip genau so angelegt wie die Gästebungalows, besaßen jedoch nur eine etwa einen Meter hohe Außenwand, der Rest bis hinauf zum von Holzbalken getragenen Maktui-Dach war offen.

Wir setzten uns zunächst in die Bar und genossen ein kühles Bier, bis man uns gegen 19:30 Uhr unseren Tisch im Restaurant-Pavillon zeigte. Aus der für jeden Gang zwei oder drei Alternativen bietenden Menükarte wählten wir zunächst den Chef-Salat mit Huhn und Ananas, dann eine Avocadosuppe und schließlich verschiedene Hauptgerichte: gegrilltes Rindfleisch, 2 Boma-Burger bzw. Schweinefleisch süß-sauer, jeweils mit Reis, Blumenkohl und Brokkoli. Der Chef-Salat erwies sich als eine vor Mayonnaise nur so strotzende Masse, von der wir nur sehr wenig aßen. Die Suppe war völlig geschmacksneutral, doch wir behalfen uns mit Salz und Pfeffer - so schmeckte sie wenigstens nach etwas! Das Fleisch der Hauptgerichte war einigermaßen O.K., aber die dazu gereichten Soßen fanden wir ziemlich gewöhnungsbedürftig und das Gemüse war höchstens für ein paar Sekunden mit heißem Wasser in Berührung gekommen und ansonsten völlig roh.

Nach dem Essen fand zunächst eine Musik- und Akrobaten-Show statt, danach gab es dann noch einen traditionellen Maasai-Tanz, vorgeführt von Maasai aus den umliegenden Dörfern. Während wir anschließend im Bungalow T noch die heutigen Fotos durchschauten und auf unser X-Drive hochluden, gingen auf einmal, genau um 23 Uhr, alle Lichter aus. Wir warteten vergeblich einige Minuten, dann war auch uns klar, dass der Stromgenerator für die Nacht abgeschaltet worden war (das hatte uns der Maasai am frühen Abend wohl vergessen zu sagen). Zum Glück hatten wir zwei aus Bungalow V die Taschenlampe aus unserem Zimmer dabei, denn natürlich waren jetzt auch die in einigem Abstand entlang des Weges angebrachten kleinen Lichter aus und die vorhin noch als Wachen patroulierenden Maasai waren nun ebenfalls verschwunden. Klar, alle Gäste waren ja in ihren Bungalows, da konnten sie beruhigt ebenfalls schlafen gehen.

Bis zu unserem Bungalow V war es ja nicht wirklich weit, vielleicht 30 Meter, aber ganz alleine durch die stockfinstere Nacht, da drängt sich unwillkürlich der Gedanke auf: und was machen wir, wenn hier jetzt etwas aus dem Busch springt (Hyäne, Pavian, irgendwelche Echsen ..) Weit und breit war ja kein Mensch mehr. Wir waren jedenfalls ganz froh, in unserem Häuschen angekommen zu sein und die Tür hinter uns schließen zu können.

Doch dann stellten wir fest, dass ein Teil der bereits zum Abendessen vergessenen Malarone-Tabletten immer noch im Nachbarbungalow lag. Also mussten wir halt doch schnell noch mal rüber. Wir kamen bis genau 2 Meter vor unserer Tür, dann raschelte es heftig im nochmals etwa einen Meter entfernten Gebüsch, woraufhin wir uns flugs umdrehten und den sofortigen Rückzug in unseren Bungalow antraten. Plan B sah dann vor, dass wir halt jetzt beide eine Erwachsenendosis Malarone nehmen würden und zum Ausgleich dann morgen Abend beide jeweils 3 Malarone Junior. Einmalig eine Viertel-Tablette zu viel bzw. zu wenig würde wohl hoffentlich nichts ausmachen.

Im spärlichen Schein der Taschenlampe, die wir uns jeweils gegenseitig hielten, machten wir uns nun schnell zum Schlafen fertig. Da auch noch ein Akku zu laden war, legten wir ihn ins momentan nutzlose Ladegerät und hofften, dass der Strom morgen früh zeitig genug wiederkäme, damit auch dieser Akku noch vollständig geladen werden könnte.


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