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Klasse: Säugetiere / Mammalia |
Überordnung: Laurasiatheria |
Ordnung: Unpaarhufer / Perissodactyla |
Familie: Nashörner / Rhinocerotidae |
Gattung: Diceros |
Art: Spitzmaulnashorn / Diceros bicornis |
Englisch: | Black Rhinoceros | Swahili: | Kifaru |
Die vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner wurden wegen ihres Horns schon in vielen ihrer ehemaligen Verbreitungsgebiete ausgerottet. In Ostafrika leben sie heute nur noch in einigen Schutzgebieten von Tanzania und Kenya. Die Tiere sind Einzelgänger; die Bullen gehen sich aus dem Weg und nur Mütter bleiben mit ihren Kälbern, die sie etwa 15 Monate lang austragen und dann etwa zwei Jahre lang säugen, bis zu deren Geschlechtsreife im Alter von fünf (Kühe) bzw. acht Jahren (Bullen) zusammen.
Spitzmaulnashörner sind mit einer Schulterhöhe von bis zu 170 cm, einer Kopf-Rumpf-Länge von 3 bis 3,60 Metern und einem Gewicht von 1.600 bis 2.500 Kilogramm etwas kleiner als ihre in kleinen Gruppen zusammenlebenden Verwandten, die Breitmaulnashörner, die es auf ein Gewicht von bis zu 3.600 Kilogramm bringen können. Nashörner haben eine geringe Sehkraft, aber ein ausgezeichnetes Gehör und einen guten Geruchssinn. Ihre großen,trichterförmigen Ohren sind fransig und behaart, ihre Augen eher klein. Beide Nashornarten besitzen jeweils zwei Hörner, die nicht aus Knochen, sondern ähnlich wie die Hufe aus einer dicht gebündelten, haarähnlichen Struktur bestehen. Beim Spitzmaulnashorn ist das vordere Horn 50 bis 90 cm und das hintere Horn 25 bis 55 cm lang. Beim Breitmaulnashorn dagegen ist das vordere Horn oft weit mehr als einen Meter lang.
Seinen Namen erhielt das Spitzmaulnashorn nach dem fingerförmigen Greiffortsatz an seiner Oberlippe, den es zum Abzupfen von Blättern benutzt. Der englische Name des Breitmaulnashorns mit seiner stumpfen, breiten, zum Grasen geeigneten Oberlippe erklärt sich durch eine Fehlübersetzung: 'white' anstatt 'wide' - trotzdem blieb es dauerhaft bei 'White Rhinoceros' und das Spitzmaulnashorn taufte man dann kurzerhand 'Black Rhinoceros'. Tatsächlich unterscheiden sich beide Nashornarten kaum in der Farbe: ihre dicke, unbehaarte Haut ist grau, nimmt jedoch durch Schlammbäder, mit denen sich die Tiere von lästigen Parasiten befreien wollen, oft die Bodenfarbe der Umgebung an. Während Spitzmaulnashörner Menschen gegenüber recht angriffslustig sind, wird den Breitmaulnashörnern eine größere Friedfertigkeit nachgesagt. Breitmaulnashörner kommen in der ostafrikanischen Fauna übrigens nicht mehr natürlich vor; die heute in einigen wenigen Schutzgebieten wie dem Lake Nakuru Nationalpark lebenden, streng bewachten Tiere sind Geschenke aus Südafrika.
Spitzmaulnashörner bevorzugen Dornbuschsavannen und Waldränder, sie sind meist dämmerungs- und nachtaktiv, den Tag verschlafen sie dagegen meist im Schatten. Sie ernähren sich vor allem von Akazienzweigen, die sie mit ihrer speziell geformten Oberlippe greifen, ins Maul stecken und dann mit den Backenzähnen abbeißen. Die durch Urin und Kotmarken gekennzeichneten Reviere der Tiere können sich hier und da überlappen, wobei Reviernachbarn sich in der Regel tolerieren.
Der gefährlichste Feind sowohl des Spitzmaul- als auch des Breitmaulnashorns ist nach wie vor der Mensch. Wilderer stellen den Tieren trotz hoher Strafen selbst in den Schutzgebieten nach, denn für das zu Pulver gemahlene Horn der Tiere, dem angebliche Heilkräfte und potenzsteigernde Wirkung nachgesagt werden, finden sich leider nach wie vor genügend Käufer, die bereit sind, dafür Höchstpreise zu zahlen. An tierischen Feinden wären nur die Löwen zu nennen, denen es manchmal gelingt, ein Nashornkalb zu erbeuten.
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