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Klasse: Säugetiere / Mammalia |
Überordnung: Laurasiatheria |
Ordnung: Paarhufer / Artiodactyla |
Unterordnung: Wiederkäuer / Ruminantina |
Familie: Giraffenartige / Giraffidae |
Gattung: Giraffa |
Art: Giraffe / Giraffa camelopardis |
Unterart: Massaigiraffe / Giraffa camelopardis tippelskirchi |
Englisch: | Masai Giraffe | Swahili: | Twiga |
Giraffen sind die höchsten landlebenden Tiere der Welt. Ausgewachsene Giraffenbullen können bis zu 5,80 Meter hoch und 900 Kilogramm schwer werden. Ihre Schulterhöhe liegt zwischen 2 und 3,5 Metern. Giraffenkühe sind etwas kleiner und leichter als die Bullen. Der lange Hals der Giraffen hat, wie bei allen Säugetieren, nur sieben Wirbel, die jedoch stark verlängert und jeweils fast 30 Zentimeter hoch sind. Um das Gehirn zuverlässig mit Blut zu versorgen, haben Giraffen ein besonders leistungsstarkes Herz-Kreislaufsystem. Ihr Herz wiegt etwa 12 Kilogramm, hat etwa 8 Zentimeter dicke Wände und ist in der Lage, in jeder Minute 60 Liter Blut durch den Körper zu pumpen, wobei der Blutdruck etwa drei mal so hoch ist wie beim Menschen.
Aufrecht stehend, befindet sich das Gehirn der Giraffe zwei bis drei Meter über dem Herzen. Senkt sie den Kopf, fließt entsprechend mehr Blut in Richtung Gehirn. Um negative Auswirkungen schneller Kopfbewegungen zu verhindern, sitzt am unteren Rand des Gehirns ein spezielles Netz aus zusätzlichen Blutgefäßen, die durch Zusammenziehen und Erweitern den Blutfluss zum Gehirn kontrollieren.
Giraffen sind sehr gut an hohe Temperaturen angepasst: Ihre Körpertemperatur steigt tagsüber auf über 39 Grad Celsius an und sinkt nachts dann auf etwa 35 Grad Celsius ab. Sie verlieren kaum Flüssigkeit durch Transpiration und können mehrere Tage ohne Trinken auskommen. Sie baden niemals und suhlen sich auch nicht wie andere Weidetiere im Schlamm, so dass sie in besonderem Maße auf die Körperpflege-Dienste von Madenhackern angewiesen sind.
Das Fell der Giraffen ist gelblich-weiß mit braunen Flecken, die mit zunehmendem Alter nachdunkeln und je nach Unterart in Form und Farbe variieren. Ihre obere Gesichtshälfte ist ungefleckt und zwischen den langen Ohren ragen zwei bis fünf wie kleine Hörner wirkende, mit Haut bedeckte Knochenzapfen auf. Sie haben große, sanft blickende Augen und am Kamm ihres langen Halses wächst eine kurze, steife Mähne. Ihre bis zu 45 Zentimeter lange, muskulöse Zunge können Giraffen ähnlich wie eine Greifhand benutzen, indem sie sie um Blätter und saftige Triebe hoch oben in den Kronen der Bäume schlingen und diese durch Zurückziehen des Kopfes abreißen. Die langen Dornen der Akazien sind dabei kein wirkliches Hindernis, denn beim Umschlingen des Zweiges greift die Zunge sorgfältig in den Zwischenraum zweier Dornen und das anschließende Abreißen geschieht in Wuchsrichtung, so dass auch hier keine Gefahr besteht, dass das Tier sich an den Spitzen der Dornen verletzt.
Giraffen verständigen sich untereinander im für das menschliche Ohr nicht hörbaren Infraschallbereich. Weibliche Tiere leben stets in kleinen oder größeren Gruppen, deren Zusammensetzung jedoch nicht statisch ist, sondern immer wieder wechselt. Junge Männchen bilden zunächst ebenfalls Gruppenverbände, werden nach dem Eintritt der Geschlechtsreife im Alter von etwa vier Jahren jedoch zu Einzelgängern, die ihre Rangordnung mit häufigen Kämpfen regeln, bei denen sie mit Hals und Kopf auf die Flanke ihres Gegners einschlagen. Aus diesem Grund sind die auf den Köpfen sitzenden Knochenzapfen der Männchen an der Spitze kahl, während sie bei den Weibchen mit Fell bedeckt sind. Nach einer Tragzeit von 15 Monaten werden die Jungen, meist im Kreise der schützenden Herdenmitglieder, im Stehen geboren und fallen aus über zwei Metern Höhe herab. Schon eine Stunde später können die etwa 1,80 Meter großen und um die 50 Kilogramm schweren Neugeborenen auf ihren eigenen Beinen stehen und der Mutter folgen. Giraffenmilch ist reich an Proteinen und Fetten, so dass die Kälber sehr schnell wachsen.
Giraffen sind Passgänger und verteidigen sich und ihre Jungen, die etwa anderthalb Jahre lang bei der Mutter bleiben, durch Huftritte, mit denen sie selbst ausgewachsene Löwen ernsthaft verletzen können. Erwachsene Giraffen werden daher nur selten von Raubtieren angegriffen, allerdings fallen trotz der Verteidigungsversuche der Mütter etwa die Hälfte aller Giraffenkälber Löwen, Leoparden, Hyänen und Wildhunden zum Opfer.
Obwohl ihr langsamer Gang schwerfällig wirkt, können Giraffen bei Gefahr erstaunlich schnell gallopieren und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 55 Stundenkilometern. Der lange Hals dient dabei zum Ausgleich der Balance und verlagert den Körperschwerpunkt nach vorne oder nach hinten. Ihr Lebensraum sind die afrikanischen Savannen südlich der Sahara, wo sie vor allem in den Grassteppen Ost- und Südafrikas vorkommen. Da eine ausgewachsene Giraffe täglich etwa 30 Kilogramm Nahrung benötigt, ist sie zwischen 15 und 20 Stunden am Tag mit Fressen beschäftigt. Ihren Flüssigkeitsbedarf decken Giraffen größtenteils aus der Nahrung. Um Wasser zu trinken, müssen sie die Vorderbeine weit spreizen, damit Hals und Kopf überhaupt bis zur Erde hinunter reichen. Dabei sind sie extrem vorsichtig und setzen wiederholt zum Trinken an, bevor sie dann schnell einige Schlucke Wasser zu sich nehmen und sich anschließend schnell und ruckartig wieder aufrichten.
Innerhalb der afrikanischen Nationalparks leben zwar noch recht viele Giraffen, aber außerhalb dieser Schutzgebiete sind die auf einen von Büschen und Bäumen geprägten Lebensraum angewiesenen Giraffen immer seltener anzutreffen. Zunehmende Trockenheit und die mit dem ständing steigenden Brennstoffbedarf einhergehende Rodung könnten die Giraffe sehr schnell zu einer vom Aussterben bedrohten Art werden lassen.
Die Lebenserwartung der Giraffen liegt bei bis zu 28 Jahren. In Ostafrika leben drei Giraffenunterarten: die Maasaigiraffe, die Uganda- oder Rothschildgiraffe und die Netzgiraffe.
Das Fell der Maasaigiraffe weist einen hellbraunen Grundton und rotbraune, ausgezackte Flecken im sogenannten 'Weinblattmuster' auf. Wie bei allen Giraffen werden diese Flecken mit zunehmendem Alter immer dunkler. Männliche Maasaigiraffen entwickeln zusätzlich zu den beiden Hauptzapfen noch zwei Nebenzapfen, die bei den weiblichen Tieren fehlen.
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Klasse: Säugetiere / Mammalia |
Überordnung: Laurasiatheria |
Ordnung: Paarhufer / Artiodactyla |
Familie: Giraffenartige / Giraffidae |
Gattung: Giraffa |
Art: Giraffe / Giraffa camelopardis |
Unterart: Netzgiraffe / Giraffa camelopardis reticulata |
Englisch: | Reticulated Giraffe | Swahili: | Twiga |
Netzgiraffen sind kleiner als die beiden anderen Unterarten, sie sind satt rotbraun oder dunkelbraun gefärbt und haben ein netzähnliches weißes Muster. Sie leben in Kenya nördlich des Tana-Flusses, jedoch nehmen die zwischen Athi und Tana River lebenden Giraffen eine Zwischenstellung zwischen Maasai- und Netzgiraffe ein.
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Klasse: Säugetiere / Mammalia |
Überordnung: Laurasiatheria |
Ordnung: Paarhufer / Artiodactyla |
Familie: Giraffenartige / Giraffidae |
Gattung: Giraffa |
Art: Giraffe / Giraffa camelopardis |
Unterart: Rothschildgiraffe / Giraffa camelopardis rothschildi |
Englisch: | Rothschild Giraffe | Swahili: | Twiga |
Rothschildgiraffen haben einen stämmigeren Körperbau als die anderen Unterarten; ihr Fell hat blassbraune, wenig gezackte Flecken und unterhalb der Knie sind ihre Beine ungefleckt und weißlich. In Kenya leben sie normalerweise im Gebiet des Lake Nakuru und des Lake Baringo sowie weiter nordwestlich in Richtung Norduganda.
Wir sind Rothschildgiraffen bisher nur im Haller-Park in Mombasa begegnet. Dort haben sie ein recht großes, kesselartiges Freigelände zur Verfügung, an dessen Rand sich eine Plattform befindet, von der aus man die Tiere zu bestimmten Zeiten (11 und 15 Uhr) mit speziellen Pellets füttern darf. Zur Zeit unseres Besuches waren es mindestens vier Giraffen, von denen sich drei füttern ließen, während das vierte Tier, eine noch sehr junge Giraffe, von der unser Guide sagte, sie sei erst 15 Monate alt, sich scheu ganz weit im Hintergrund hielt.
Hielt man ihnen eine Hand voll Pellets hin, nahmen sie sie mit ihren weichen, großen Lippen, ähnlich wie Pferde. Pellets-Krümel leckten sie mit der Zunge von der offenen Handfläche. Nahm man jedoch nur ein einzelnes Pellet und hielt es zwischen zwei Fingern, streckten sie ihre lange, dunkle Zunge heraus, schlangen diese geschickt um das Pellet und zogen es einem aus den Fingern. Angefasst und gestreichelt werden wollten die Tiere jedoch nicht so gerne und schwenkten dann schnell ihre Köpfe weg.
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